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Eine erste Adresse für Feinschmecker

BOS FOOD in Meerbusch-Büderich ist eine über 20 Jahre alte Erfolgsgeschichte. Der führende Delikatessenspezialist beliefert hauptsächlich in Deutschland und Österreich zwischen 10000 Spitzenköche sowie 5000 Endverbraucher. Der Erfolg hat viele Gründe: Das ausgewählte Programm mit 10000 Artikeln aus kleinen Manufakturen aus der ganzen Welt, die besonders ausgetüftelte Lagerung, die Zuverlässigkeit und die schnelle Lieferung. Der vielleicht wichtigste Grund ist aber, dass Gründer und Inhaber Ralf Bos dieselbe Denke wie seine Kunden hat. Er war einer von ihnen und hat die Seiten von der Gastronomie zum Handel gewechselt. Mit 14 hat er die Schule verlassen, ohne zu wissen, was er werden wollte. Die Gastronomie faszinierte ihn. In der Küche gebe es keine Vorurteile, allein die Leistung zähle. Er folgte einem Freund und lernte im Ramada Hotel am Seestern Koch und Service, war Sommelier und Barkeeper, danach arbeitete er in der Gastronomie von Davos und auf Sylt. Warum dann der Firmensitz in Büderich am Stadtrand von Düsseldorf? Er leistet sich ein wenig Nostalgie, denn in Büderich ging er als Kind zur Schule, dort gründete er auch seine erste Firma. Heute lebt er mit seiner Frau und den drei Töchtern immer noch in der Nähe von Büderich, in Kaarst.

Zur Erfolgsgeschichte gehören aber noch zwei Umwege: Nach zehn Jahren harter Arbeit in der Gastronomie arbeitete Bos 1984/85 als Tourmanager für die Popband "Wind" des Produzenten Ralph Siegel. Dann machte er sein Hobby Elektronik zum Beruf und gründete 1985 in einem Dachzimmer in Büderich die Bos TTV GmbH, die Kommunikationstechniken importierte und vertrieb. Er begann mit amerikanischen Anrufbeantwortern, die bei den Kunden sehr gefragt waren. Nach fünf Jahren konnte er die Firma mit gutem Gewinn verkaufen, ein gutes Startkapital für BOS FOOD im Jahre 1990. Die Firma gründete er zusammen mit seinem Cousin Ralf Borkowsky, einem gelernten Kaufmann. Aber Ralf Bos, Jahrgang 1961, ist nicht nur die Verbindung aus Genussmensch und Geschäftsmann. Der Familienmensch hat auch ebenso ein Talent, unterhaltsam über gutes Essen und seine Zutaten zu erzählen. So hat er bereits mehrere Bücher geschrieben und Fernsehdokumentationen gedreht. Er ist aber auch ein ausgesprochen soziales Wesen. In seinem Unternehmen mit 150 Mitarbeitern herrscht ein gutes Klima, ein freundlicher Ton untereinander. Er entwickelte die bundesweite Hilfsaktion "Spitzenköche für Afrika" mit Eckart Witzigmann als Schirmherr, die in den ersten 100 Tagen über 265000 Euro für Karlheinz Böhms Stiftung "Menschen für Menschen" einbrachte. Heute gehört Bos dem Kuratorium der Stiftung an. Außerdem ist er neuer Botschaft für das Kinderhospiz Mitteldeutschland Nordhausen.

Wer zur Grünstraße zu BOS FOOD fährt, betritt eine exklusive Mischung aus Feinkostladen, Büro und Cafébar. Dass dieses Unternehmen 2011 über 26 Millionen Euro mit Feinkost umsetzte, ahnt man aber erst, wenn Ralf Bos den Besucher in die Lagerhallen hinter dem Laden führt. Dort erfährt man, dass Schokolade bei einer Temperatur von 15 Grad am besten zu lagern ist. Salami-Würste aus kleinen italienischen Manufakturen und Schinken aus spanischen Metzgereien haben einen eigenen Raum, in dem sie nachreifen können. Ein gelernter Metzger kümmert sich allein darum. Schinken am Knochen werden bei zu kühler Lagerung im Kühlhaus sauer. Deshalb lagern sie bei Bos bei konstant 13 Grad Lufttrocknung. Und wohl kaum ein Besucher hat bereits so viele Trüffel auf einmal gesehen wie im Lager von BOS FOOD. Ralf Bos gilt nach seinem erfolgreichen Buch zum Thema als "Trüffel-Papst". Der Geruch in diesem Separé ist einmalig. Und auch die Weine sind im Kühlraum besser, weil dauerhaft gleichmäßig temperiert, gelagert als beim Winzer selber. Das Ganze ist durchdacht und konsequent, alles andere als schickimicki und bloß teuer.

Den Weg in das kulinarische Reich von BOS FOOD weist eine Tatze. Dieses Firmenzeichen hat Bos vor 20 Jahren gefunden. Sein erstes importiertes Produkt war Wildreis aus Kanada, der in 40 Kilo-Säcken geliefert wurde. Deshalb schwebte ihm als Zeichen für den nordamerikanischen Kontinent eine Bärentatze vor. Als er aber Fotos mit Spuren echter Bären im Schnee sah, hat er sie lieber stark verkleinert – zu Teddybärentatzen wie er schmunzelnd hinzufügt. Überhaupt Humor: Ralf Bos ist nicht nur ein guter Erzähler und Verkäufer, er ist auch bestens vernetzt. Etwa mit Ingo Holland, den früheren Sternekoch aus dem Winzerstübchen in Klingenberg am Main. 15 Jahre war es ein Running Gag, ihn stets zu neuen Gewürzmischungen zu animieren. Ralf Bos hat ihn entdeckt, der Koch kannte jedes Kraut. 2007 machte er sich, von Bos ermutigt, als Salz- und Gewürzspezialist selbstständig. Klar, dass es die Ingo Holland-Gewürzriege bei Bos im Programm gibt.

Aber es ist nicht nur das Programm, das stimmt, sondern auch die Logistik. Mit vier Fahrern werden die Waren auf zwei Touren in die Region Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld und Neuss ausgeliefert. Was morgens bestellt wird, ist mittags in der Küche. Der größte Teil geht aber über Katalog, Telefon oder online bestellt mit einer Spedition heraus. Die Kunden können bis 16.30 Uhr bestellen und erhalten die Waren in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz über Nacht am nächsten Vormittag. 90 Prozent der Bestellungen kommen aus Deutschland. Außer frischen Zutaten wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse gibt es 20 etwa gleichgroße Segmente wie Gewürze, Essig oder Öl, halt alles, was man unkritisch verschicken kann. Die meisten Lebensmittel bezieht Bos aus Spanien und Frankreich, gefolgt von Italien, wo Bos besonders die Emilia Romagna schätzt. Als das Feinschmecker Magazin ihn für einen Olivenöl-Test nach seinen drei Lieblingsölen fragte, landeten seine Empfehlungen auf Platz 1, 2 und 4. Heute stehen über 100 verschiedene Öle in den Regalen, etwa 160 Essig-Flaschen. Mit über 1000 Aufträgen ist der Montag der stärkste Tag, gefolgt mit jeweils 800 Bestellungen an Dienstagen und Mittwochen, und die Nachfrage senkt sich auf 330 am Freitag ab. Über den Packstationen nehmen Kameras das Beladen der einzelnen Pakete auf. Bei Reklamationen kann lückenlos nachgewiesen werden, welche Waren herausgegangen sind, ob und wie sie eingepackt wurden. Zu seinen Kunden zählen nicht nur die anspruchsvolle Gastronomie, sondern auch Schiffversorger und Airlines, die einen besonderen Wert auf Zuverlässigkeit legen. Und trotz Krise wächst die Firma und wächst, 2011 um zehn Prozent zum Vorjahr. Nur 2001 nach dem Anschlag auf die Twin Towers in New York war das Wachstum unterbrochen. Deutschland ist für Ralf Bos kein Land der Feinschmecker. Mit Kartoffeln und Brot liegt der Schwerpunkt auf der puren Ernährung, nicht auf Genuss. Viele Zeitgenossen hierzulande behandelten Essen unter der Devise billig, schnell und möglichst noch im Gehen. Ralf Bos hält als Botschafter für Ess-Kultur dagegen, und der Erfolg beweist, dass er nicht auf verlorenem Posten kämpft.

 

BOS FOOD Düsseldorf GmbH
Grünstraße 24c
40667 Meerbusch

Telefon: +49(0) 2132.139-0
www.bosfood.de

Stand: Februar 2012