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Chemie

Der Anstrich des Eiffelturms in Paris, die Fassade des Soccer City WM-Stadions im südafrikanischen Johannesburg, der royale Asphalt vor dem Londoner Buckingham Palast - sie alle haben eines gemeinsam: Farbpigmente vom Niederrhein.

Der Spezialchemie-Konzern Lanxess betreibt im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen das weltweit größte Produktionswerk für Farbpigmente. Von hier aus beliefert das Unternehmen die Baustoff- und Kunststoffindustrie sowie Farben- und Lackhersteller auf allen Kontinenten.

Lanxess gehört am Standort Niederrhein zu den großen, global operierenden Herstellern von chemischen Erzeugnissen - ebenso wie Altana, Bayer, Evonik und Solvay. Weitere Konzerne wie Esco Salt, Johnson Matthey und KLK Oleo betreiben hier Produktionsstandorte.

Diese Unternehmen sind mit ein Grund dafür, dass Nordrhein-Westfalen seine Führungsrolle als bedeutendster Chemiestandort Deutschlands behauptet. Gemessen am Umsatz belegt NRW Rang fünf in der EU und weltweit Rang 13.

Am Standort Niederrhein stimmt die Chemie für die Chemie. 13.500 Menschen produzieren hier chemische Erzeugnisse. Hinzu kommen viele weitere tausende Arbeitsplätze im Kompetenznetzwerk der Chemie-Branche - bei Zulieferern, Spezialdienstleistern, Weiterverarbeitern und dem Großhandel.

Ein exponiertes Netzwerk-Beispiel sind die unmittelbar am Rhein gelegenen CHEMPARKS Krefeld-Uerdingen und Dormagen. Dort greifen die Liefer- und Produktionsketten der Unternehmen bis in die Produktebene hinein optimal ineinander.

Weiter rheinabwärts liegt Solvay Rheinberg, der dritte chemiebasierte Industriepark am Standort Niederrhein. Auch hier kommt ein zentraler Standortvorteil zum Tragen: Der Rhein vor der Türe, als Wasserstraße mit Seehafenanschluss für den Transport von Rohstoffen und Fertigprodukten.

Ein weiterer wichtiger Teil des Branchen-Netzwerkes ist die Ausbildung von Fach- und Führungskräften. Am Krefelder Fachbereich Chemie-Ingenieurwesen der Hochschule Niederrhein machen sich Studenten unter anderem mit den Grundlagen in Technischer Chemie, Textilchemie und Lacktechnik vertraut.

Der Exportanteil der chemischen Industrie am Standort Niederrhein beträgt annähernd 70 Prozent. Die Strategie: Fokussierung vor allem auf forschungsintensive und höherwertige Spezialchemikalien und Spezialkunststoffe. Diese Strategie wird auch von Mittelständlern umgesetzt. Beispiel Rhenus Lub: Das Familienunternehmen entwickelt und produziert Spezialschmierstoffe, die höchste Anforderungen an Sicherheit und Wirtschaftlichkeit erfüllen. Der Absatzmarkt des Spezialisten reicht bis in chilenische Kupferminen.

Lackwerke Peters - ein weiteres Beispiel und ebenfalls ein Familienunternehmen - hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von High-Tech-Lacken für elektronische Bauteile spezialisiert. Die Produkte werden in der Automobilelektronik, in der Luft- und Raumfahrttechnik, in der Industrieelektronik und Medizintechnik sowie in der Photovoltaik benötigt.