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CIS ELECTRONIC sorgt für perfekte Verbindungen – bis ins All

Wer CiS besucht, kommt zuerst an einem Konzertflügel vorbei. Denn in diesem Hause hat der japanische Klavierbauer Kawai seine Deutschland-Zentrale. Im grünen Europark Fichtenhain im Krefelder Süden, direkt an der A 44 gelegen, haben sich viele Japaner angesiedelt. Gleich gegenüber liegt die Zentrale von Canon Deutschland. Aber CiS – bei aller Nähe zur Elektronik – ist ein deutsches Unternehmen, das seine Produktion bereits in den 1990er Jahren nach Tschechien verlegte. Mit den Großserien der Konzerne aus Asien will CiS nicht konkurrieren. Der Slogan „Kabelkonfektion in Perfektion“ spielt auf sehr komplexe, anspruchsvolle Produkte an, die trotz hoher Automatisierung in der Kabelvorbereitung mit sehr viel Handarbeit konfektioniert werden. Es geht weniger um Großserien, sondern um eine hohe Vielfalt in der Anwendung. Alle Produkte sind kundenspezifisch, maßgeschneidert für das jeweilige Gerät des Kunden. Um im Markt etwa der Medizintechnik bestehen zu können, ist ein hohes Ingenieurs-Knowhow erforderlich.

Kundenspezifische Kabelkonfektion? Für Fremde mag das Produkt alltäglich und unscheinbar sein. Dennoch steckt in der Verkabelung komplexer System heute das größte Stör- und Ausfallrisiko. Wenn Geschäftsführer Peter M. Wöllner über sein Unternehmen spricht, springt schnell der Funke über. Der heute 58-Jährige hat in der Elektronik-Branche gearbeitet, zuerst in einer amerikanischen, dann in einer französischen Firma. Jetzt pendelt er zwischen Niederrhein und seinem zweiten Wohnsitz im Riesengebirge. Der Kaufmann besitzt seit 1995 die Mehrheit des Unternehmens, in das er 1980 einstieg. Das Unternehmen entstand 1975 aus dem 1972 von Arnfried Uhlig in Viersen gegründeten Ingenieurbüro. 1995 wird das Unternehmen nach Krefeld verlagert. Der Standort Fichtenhain in der Mischung als Parklandschaft und Standort moderner Unternehmen war perfekt, besonders wichtig war die Nähe zur Autobahn. Der Weg nach Krefeld galt aber auch dem ehemaligen Textilstandort. Das Arbeiten mit Kabeln ist dem mit textilen Fäden sehr ähnlich, deswegen fand CiS gerade in Krefeld die geeigneten Mitarbeiter, die für die Kabel-Konfektion geeignet waren.

Bis 2003 befand sich noch eine kleine Fertigung und bis 2005 das Lager in Krefeld, von dort wurden die Kunden in ganz Europa beliefert. Als Tschechien 2005 EU-Mitglied wird, kann zollfrei ausgeliefert werden. Heute werden die Produkte täglich von Görlitz aus versandt. Die Arbeit ist lohnintensiv, doch der Kostendruck, gerade von großen Kunden, wächst dramatisch.

CiS verlagerte seine Produktion nach und nach ins Nachbarland Tschechien, in die Region Liberec (Reichenberg) in Nordböhmen. 1997 wurde das tschechische Tochterunternehmen CiS SYSTEMS s.r.o. in Nové Mesto p. S. (Neustadl in Mähren) gegründet. Um dem hohen technischen Anspruch auf Zuverlässigkeit der Produkte und der kontinuierlichen Optimierung aller Prozesse voranzutreiben, investiert CiS sehr viel Engagement in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Daher entwickelte CiS das eigene Produktionssystem „CPS“ und gründete 2009 die erste Meisterschule nach deutschem Vorbild in der Tschechischen Republik, 2010 übernimmt CiS die Produktionshallen von Knorr Bremse in Hejnice. Für Peter M. Wöllner ist Tschechien nicht nur ein strategisch günstigerer Produktionsstandort, ihm geht es auch um Völkerverständigung. Im Dritten Reich haben die Nationalsozialisten das Land unterworfen. Viele Familien haben bis heute noch mit Traumata aus der Besatzungszeit zu tun. Nach dem Krieg wurden viele Deutschstämmige brutal aus ihrer Heimat vertrieben. Wöllner setzt auf Versöhnung und Verständigung: „Das neue Europa bietet uns viele Chancen der friedlichen und erfolgreichen Zusammenarbeit.“ Daher stellt Wöllner alljährlich den Firmensitz „Villa Klinger“ dem bekannten Freundschaftsseminar „Kraft aus Wurzeln“ zur Verfügung.

Aber auch in Deutschland expandiert CiS. 2011  wird als Gemeinschaftsprojekt mit ehemaligen Managern und Mitarbeitern der in Insolvenz geratenen PaderTeg GmbH und der NTT Navigations- und Tracking Systeme GmbH die Tochtergesellschaft newcab GmbH & Co. KG gegründet und so Erfahrung aus fast 40 Jahren Know how in der Kabelkonfektion konzentriert. Für CiS arbeiten heute 40 Mitarbeiter in Deutschland, und 500 in Tschechien. Da die Materialien überwiegend in Deutschland eingekauft und dann verarbeitet wieder ausgeliefert werden, versteuert CiS den Unternehmenserfolg weiterhin in Deutschland.

Nun sind Kabel meistens in Computern und Maschinen verbaut. Daher sieht man nicht, wo CiS-Produkte überall drin sind. In den Anfängen war das Ingenieurbüro mit der Verarbeitung von Satellitendaten aktiv, etwa für TV-Wetterkarten. Heute geht es um ganz andere Märkte, etwa dem Maschinenbau, der Automatisierungs-, Bahn-, Luft- und Raumfahrt- und der Medizintechnik. CiS-Kabel stecken auch in Inkubatoren, Beatmungs- und Dialysegeräten. Wenn es um Narkose oder Beatmung geht, muss die Technik hundertprozentig sicher sein, es dürfen keine technischen Probleme auftreten. Z.B. Siemens  hat CiS ELECTRONIC mit einer Urkunde ausgezeichnet: Zulieferer CiS habe bewiesen, zu den „Besten“ zu gehören. Die LKW-Autobahnmaut wird über CiS-Kabel ermittelt, jeder LKW mit On Bord Unit hat auch ein in Krefeld entwickeltes Produkt an Bord.  Die größte Herausforderung war allerdings ein Kabel für das Triebwerk der Stufe II der europäischen Ariane-Rakete, das im absoluten Vakuum des Weltraums funktionieren musste. Zusammen mit ihren Kunden arbeiten die Ingenieure von CiS in Krefeld-Fichtenhain an solch komplizierten Anwendungsproblemen – und lösen sie optimal. Für das benachbarte Krefelder Postverteilzentrum steuerte CiS die über 150 verschiedenen Kabelsätze für die von Siemens gebauten Sortiermaschinen bei. Für die Militärtechnik werden die Kabel und Stecker sogar speziellen „Regen-Tests“ unterzogen. Durch Qualitäts-Prüfungen mit speziellen Mess- und Prüfmitteln wird der hohe Standard zuverlässig gesichert. CiS entwickelt und perfektioniert seit Jahren das „CPS“ (CiS Production System), welches sich an die „Toyota-Philosophie“ anlehnt. Es geht bei der Kabelkonfektion um Uhrmacherpräzision, auch beim Feinlöten von haarfeinen Drähten an miniaturisierten Steckverbindern im 0,5mm-Raster. In den Fabrikationshallen von Hejnice und Ludvikov gibt es den sogenannten „roten Tisch“, an dem die Mitarbeiter Produkte und Probleme aus der laufenden Produktion kritisch unter die Lupe nehmen und geeignete Korrekturmaßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung einleiten.

Aber nicht nur die Produkte sind top, sondern auch der Service. Was in der Zentrale in Krefeld bestellt wird, kann innerhalb von 24 Stunden ausgeliefert werden. „CiS setzt als anerkannter Markenkonfektionär auf Qualität, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit im Dienste seiner Kunden. Aus der Sicht dieser Kunden zählt CiS heute zu den Besten im Markt. Besonders schätzen die Kunden den aktiven Beitrag von CiS zu ihren „total cost of ownership“ und damit der Zuverlässigkeit ihrer Produkte,“ erklärt Wöllner.

Anfang 2012 wird CiS Fördermitglied der deutschen Welt-Wald-Klima-Initiative des „Senat der Wirtschaft“. Diese Initiative trägt mit konkreten Wiederaufforstungsprojekten dazu bei, Klimaprobleme langfristig zu lösen. Mit dieser Waldbewirtschaftung ist es der CiS-Gruppe möglich, nachhaltig und zunehmend klimaneutral zu handeln und sich dies künftig auch zertifizieren zu lassen. CiS bereitet daher ein CO2-Audit als Grundlage für aktive Maßnahmen vor. Peter M. Wöllner: „Wir stellen uns der unternehmerischen Verantwortung für unser aller Zukunft.“

 

CiS ELECTRONIC GmbH
Europark Fichtenhain A15
47807 Krefeld

Telefon: +49(0) 2151.37 87 - 0
E-Mail: info@cis-europe.eu
www.cis-europe.eu

Stand: Mai 2012