Krefeld. In der Sitzung des Gutachterausschusses für Grundstückwerte in Krefeld wurden die Daten des Grundstücksmarktes des abgelaufenen Kalenderjahres vorgestellt. Auf hohem Niveau blieb im vergangenen Jahr die Zahl der abgeschlossenen Kaufverträge mit 2066 Fällen, der Umsatz stieg insgesamt um zehn Prozent auf 656 Millionen Euro an. Dabei dominierte der Verkauf von bebauten Grundstücken mit 74 Prozent des Geldumsatzes neben den Verkäufen von Wohnungs- und Teileigentum mit 17 Prozent des Umsatzes. Bei den unbebauten Wohnbauland-Grundstücken war die Anzahl der Kauffälle leicht steigend (81 statt 77 Fällen im Vorjahr), es wurde jedoch in 2018 weniger Fläche für Wohnbauland umgesetzt (sechs Hektar gegenüber neun im Vorjahr).
Auf Grundlage der ausgewerteten notariellen Kaufverträge ergeben sich Steigerungen bei den Baulandpreisen für Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke um durchschnittlich 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den Baulandpreisen für den Geschosswohnungsbau betrug die Steigerung durchschnittlich 2,3 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis beim individuellen Wohnungsbau in mittlerer Lage von bisher 300 Euro/Quadratmeter ergibt sich eine Steigerung auf durchschnittlich 320 Euro/Quadratmeter. Im Marktsegment der misch- und mehrgeschossigen Bauweise bleibt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für das Bauland unverändert zum Vorjahr bei 270 Euro. In Krefeld existieren 747 Bodenrichtwertzonen, deren Richtwerte für das Jahr 2019 nun beschlossen wurden.
Bei den Ein- und Zweifamilienhäusern wurden 564 Kauffälle registriert. Das sind sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Diese Fälle verteilen sich zu 27 Prozent auf Reihenmittelhäuser, 48 Prozent auf Doppel- und Reihenendhäuser und 25 Prozent auf freistehende Häuser. Dabei werden zu 99 Prozent Bestandsimmobilien am Markt veräußert. Die Anzahl der verkauften Mehrfamilienhäuser lag bei 325 Kauffällen, das entspricht einer Steigerung um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 290 Kauffällen.
Rund 363 000 Euro kostet der Neubau eines Reihenend- oder Doppelhauses mit Keller bei einer durchschnittlichen Grundstücksgröße von 264 Quadratmetern und einer durchschnittlichen Wohnfläche von 145 Quadratmetern. Der Preis für NeubauEigentumswohnungen liegt in der mittleren Wohnlage in Krefeld bei rund 2800 Euro/Quadratmeter (mit mittlerer Wohnungsgröße von rund 70 Quadratmetern) und in der guten Wohnlage bei rund 4100 Euro/Quadratmeter (mit einer mittleren Wohnungsgröße von 125 Quadratmetern) jeweils ohne Garage und Stellplatz.
Wegen zunehmender Nachfrage nach Vergleichspreisen für Eigentumswohnungen hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Krefeld insgesamt 758 Kauffälle aus den Jahren 2014 bis 2018 ausgewertet und daraus ein Modell zur Ableitung dieser Vergleichspreise zur Verfügung gestellt. Mit Angabe des Stadtbezirkes und der Auswahl von verschiedenen Faktoren wie Wohnungsalter, Wohnfläche, Wohnlage, Ausstattung lassen sich nun die Vergleichspreise für Eigentumswohnungen wesentlich besser ermitteln. Dieses Modell und die Statistiken werden in Kürze im Grundstücksmarktbericht der Stadt Krefeld 2019 veröffentlicht. Der Bericht wird unter der Internetpräsenz des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Krefeld (www.gars.nrw.de/ga-krefeld) kostenlos abrufbar sein. Unter der Internetadresse www.boris.nrw.de gelangt man zum Amtlichen Informationssystem BORISplus.NRW. Es ist die zentrale Information der Gutachterausschüsse und des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte über den Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen. Dort sind Bodenrichtwerte und Grundstücksmarktberichte kostenfrei abrufbar.
Quelle: Stadt Krefeld