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Hand in Hand für die Aufwertung der Innenstadt

Krefeld. „Sie können sich sicher sein, die Innenstadtentwicklung steht auf unserer Prioritätenliste ganz oben“, versprach Planungsdezernent Marcus Beyer, als er unter anderem Christoph Borgmann, Peter Gathen und Steffen Sommer als Vertreter der Krefelder Werbegemeinschaft, des lokalen Handelsverbands und als wichtige Innenstadtakteure im Rathaus begrüßte. Gemeinsam mit Akteuren aus der Verwaltung trafen sich die Innenstadtvertreter, um im „Aktivkreis Innenstadt“ Hand in Hand den Prozess einer positiven Innenstadtentwicklung weiter voranzubringen. Dabei sind sie mit konkreten Maßnahmen verblieben: Bewachte Radparkplätze, Mobiles Grün, Pläne rund um das Behnisch Haus, eine stärkere Beachtung der innerstädtischen Gestaltungsleitlinien und ein Quartierpaten-Programm sind die nästen Schritte eines intensiven Konzepts zur Innenstadtaufwertung.

Gesprächsleitfaden gaben unter anderem die „Quick Wins für die Innenstadt“, eine Prioritäten-Liste mit kurzfristigen Wunsch-Maßnahmen, die die Krefelder Werbegemeinschaft und die Interessengemeinschaft „Lebendige Innenstadt Krefeld“ (ISG) mitgebracht hatten. „Der Charakter der Liste passt gut zu dem, wofür auch wir als Innenstadtkoordinatoren angetreten sind“, beschreibt Thomas Brocker, der seit dem 1. April die neue Stabsstelle Innenstadtkoordination bei der Stadt leitet. „Wir möchten langfristig den Charakter der Innenstadt verbessern, aber auch durch kurzfristige Maßnahmen wichtige Impulse setzen.“

Ganz oben auf der Liste der Innenstadtakteure steht die Einrichtung eines bewachten Fahrradparkplatzes. Die Stadt sei dazu bereits im Prozess, schildert der Koordinator: „Wir befinden uns in Gesprächen mit Trägern, die sich vorstellen könnten, die Betreuung eines Radparkplatzes für uns zu übernehmen.“ Aktuell seien unterschiedliche Lösungen denkbar: Vorerst könnte ein provisorischer Parkplatz an Veranstaltungstagen geöffnet sein. Auch ein temporärer Parkplatz mit ständigen Öffnungszeiten sei in der Überlegung. „Uns ist es wichtig, zuerst die Bedarfe zu klären, um bei einer dauerhaften Lösung mit entsprechendem Platz zu reagieren“, beschreibt Brocker. Fände das Provisorium großen Anklang, könne sich die Stadt sogar vorstellen, zukünftig ein Fahrradhaus innerhalb der vier Wälle zu installieren.

Ein weiterer, wichtiger Punkt, den sowohl die Innenstadtvertreter auf ihrer Wunschliste nennen, den aber auch die Stadt in den letzten Jahren immer wieder formulierte, ist die Aufwertung des Erscheinungsbilds der Innenstadt. Bereits zu Beginn des Jahres hatte die Verwaltung berichtet, dass sie aus dem „Landesprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren“ Fördergelder in Höhe von 250.000 Euro akquirieren konnte. Nun gibt Claire Neidhardt als Stadtmarketing-Leiterin konkreten Einblick in die geplanten Maßnahmen. „Wir warten zurzeit auf die Lieferung unserer Mobilen Grünanlagen“, schildert sie. „Denn wir starten mit Prototypen einen Pilotdurchlauf, bevor wir im nächsten Schritt weitere Anlagen bestellen wollen.“ Die Prototypen werden im Sommer aufgestellt.

Der Entwurf entstammt einer Projektgruppe, die gemeinsam mit Designern der Hochschule Niederrhein ins Leben gerufen wurde. Eine Einheit besteht dabei immer aus einer Sitzgelegenheit und einem grünen Element, zum Beispiel einem Baum oder einem Blumenbeet. Das „Mobile Grün“ kann aber im zweiten Schritt auch eine Theke, ein kleines Windrad oder eine Ladestation für Mobilgeräte enthalten. Die Anlagen sollen auf Plätzen, breiten Bürgersteigen oder Parkplätzen aufgestellt werden und zum Verweilen einladen. „Alle Elemente können flexibel von uns verschoben und damit zum Beispiel für Veranstaltungen genutzt werden“, erklärt Neidhardt. „Wir können sie zum Beispiel auch jahreszeitenabhängig nach dem Stand der Sonne verschieben. Das ist eine tolle Möglichkeit.“

Konkret sind auch die Pläne rund um das Behnisch Haus. Im Sommer werden hier neue Fahrradständer eingelassen, Sitzmöglichkeiten geschaffen und feststehende Grünanlagen installiert. Zusätzlich seien neue Veranstaltungsformate zur Belebung des Areals geplant.

Gemeinsam laufen Innenstadtvertreter und Verwaltung außerdem in dieselbe Richtung, wenn sie über den Wunsch sprechen, dass das Gestaltungskonzept und die Werbesatzung in Schaufenstern und Ladenlokalen deutlicher umgesetzt werden. Der Aktivkreis ist sich einig, dass viele, vor allem neuangesiedelte Händler nicht wissen, dass es im innerstädtischen Bereich Gestaltungsleitlinien gebe. „Wir möchten mit einer stärkeren Öffentlichkeitsarbeit, mit aktiven Gesprächsangeboten und Kontrollen die Umsetzung der Leitlinien verbessern“, verspricht Thomas Brocker. „Das gehen wir kurzfristig an.“

Als gemeinsames Thema formulieren Verwaltung und Innenstadtakteure außerdem die Sauberkeit. Bereits beim ersten stadtweiten „CleanUp Day“ im April hatten die Akteure gezeigt, dass gemeinsam erfolgreich gehandelt werden kann. Die Stadt stockte bereits die Personalstärke des Kommunalen Ordnungsdienstes in der Innenstadt auf, sieht aber auch die Händler und Eigentümer mit in der Verantwortung. „Für eine saubere Innenstadt können wir nur gemeinsam sorgen“, betont Innenstadtkoordinatorin Christiane Gabbert. „Denn Straßenzüge sind durch ihre Besucherzahlen im ständigen Prozess. Hier braucht es Engagement von allen Seiten.“

Die Innenstadtakteure, so berichten Peter Gathen und Steffen Sommer, seien in der Konzeption eines Quartierpaten-Programms. Zukünftig könnten die Bezirke eingeteilt und Paten zugeteilt werden, die in den Straßenzügen unter anderem das Thema Sauberkeit noch einmal mit besonderem Einsatz angehen sollen. Neben den originären Reinigungsaktivitäten verspricht auch die Verwaltung, weitere konzentrierte Aktionen wie den „Clean Up Day“ zu initiieren und in der Kommunikation mit der Bürgerschaft, aber auch mit den Händlern und Eigentümern zu begleiten. Nicht zuletzt soll die neue Stabsstelle für Innenstadtkoordination dazu beitragen, den Dialog noch weiter zu verbessern. „Für uns ist es wichtig“, so schließt Christoph Borgmann als Vertreter der Innenstadtakteure ab, „dass wir uns gemeinsam in einem verbindlichen Prozess befinden.“

Neben Christoph Borgmann, Peter Gathen und Steffen Sommer nahmen auch Jürgen Steinmetz als Geschäftsführer der Industrie und Handelskammer Mittlerer Niederrhein und Elmar Klein-Hessling als Vertreter von Krefeld Business am Aktivkreis teil. Von städtischer Seite beteiligten sich neben Planungsdezernent Marcus Beyer, Stadtmarketingleiterin Claire Neidhart und den Innenstadtkoordinatoren Christiane Gabbert und Thomas Brocker auch Dirk Plaßmann, Leiter des Oberbürgermeisterbüros, und Dirk Czymai, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung.

Quelle: Stadt Krefeld

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