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IHK startet Projekt „IT-Sicherheitslotsen“

Niederrhein. Um den Unternehmen am Niederrhein dabei zu helfen, sich besser gegen Cyber-Angriffe zu schützen, hat die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein in ihrer jüngsten Sitzung das Projekt „IT-Sicherheitslotse“ beschlossen. Cyber-Angriffe auf Unternehmen sind inzwischen alltäglich. Der Digitalverband Bitkom geht von rund 55 Mrd. Euro Schaden pro Jahr durch Hacker, Viren und Schadsoftware aus. Laut TÜV Informationstechnik sind nur drei Prozent der Unternehmen in Deutschland ausreichend gegen Cyber-Angriffe geschützt. „Dabei ist IT-Sicherheit die Voraussetzung dafür, dass die Unternehmen die Herausforderungen der Digitalisierung meistern“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Denn nur, wenn die Prozesse sicher und sensible Daten geschützt sind, finden digitale Anwendungen die notwendige Akzeptanz.“ Obwohl immer wieder neue Hackerangriffe und Virenattacken bekannt werden, seien immer noch viel zu viele Unternehmen zu sorglos, warnt Steinmetz. Dabei ließe sich häufig schon durch einige einfache Maßnahmen zumindest ein Mindeststandard bei der IT-Sicherheit erreichen.

Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit „Clavis“ der Hochschule Niederrhein wird die IHK nun mit dem „IT-Sicherheitslotsen“ eine kostenlose Beratung etablieren, die mit Hilfe eines Schnelltests offensichtliche Sicherheitsmängel identifiziert und einfache Verbesserungsmaßnahmen benennt. „Darüber hinaus sollen die Unternehmen für weitere IT-Sicherheitsmängel sensibilisiert werden und über Clavis auch einen Zugang zu verschiedenen IT-Sicherheitsnetzwerken bekommen“, erläutert Steinmetz.

Zunächst geht es jetzt darum, gemeinsam mit Clavis einen „IT-Quick-Check“, einen Schnelltest der IT-Sicherheit, zu entwickeln. Bis Ende April soll der Test fertig sein. Die IT-Sicherheitslotsen werden diesen Test dann ab Sommer in den Unternehmen durchführen. Die identifizierten und anonymisierten Sicherheitsmängel werden im Rahmen des Forschungsprojekts „Typische IT-Sicherheitslücken in kleinen und mittleren Unternehmen“ erfasst und analysiert. Schließlich soll die Arbeit der Sicherheitslotsen auch dazu beitragen, dass sich die IT-Verantwortlichen der kleinen und mittleren Unternehmen in der Region zu einem Netzwerk „IT-Sicherheit“ zusammenschließen und regelmäßig untereinander austauschen.

Für Steinmetz ist das Projekt „IT-Sicherheitslotsen“ eine wertvolle Hilfestellung mit praktischem Nutzen insbesondere für kleinere Unternehmen. „Damit stärken wir nicht nur die digitale Kompetenz der einzelnen Betriebe, sondern auch den Wirtschaftsstandort insgesamt.“

Quelle: IHK Mittlerer Niederrhein

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