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Kreis bringt Förderantrag für alle acht Kommunen auf den Weg

Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss setzt jetzt das Projekt „Digitaler Zwilling“ zusammen mit den acht Kommunen um. Mit diesem Instrument soll die Planung für die Städte und die Gemeinde zum Beispiel von Gebäuden, Straßen und Plätzen erleichtert werden. Nachdem sich die Stadt Neuss als letzte der acht kreisangehörigen Kommunen dem gemeinsamen Projekt angeschlossen hat, hat der Kreis nun den Förderantrag beim NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung auf den Weg gebracht. Damit könnten rund 50 Prozent der insgesamt 800 000 Euro Gesamtkosten über das Förderprogramm „Richtlinie für Zuwendungen des Landes NRW zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit“ finanziert werden. Erstmals wird dieses Projekt für einen gesamten Landkreis geplant.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hebt die Bedeutung des „Digitalen Zwillings“ hervor: „Das Fundament eines digitalen Kreises mit seinen acht Kommunen sind digitale Daten, die für die künftigen Stadt-, Raum-, Infrastruktur- und Mobilitätplanungen bis hin zur Analyse der Auswirkungen auf Umwelt und Klima genutzt werden können. Ein digitales Abbild unserer Heimat bietet Politik, Verwaltung, Unternehmen und Bürgern dafür eine hervorragende Grundlage“, so Petrauschke.

Dass Kreis und Kommunen an einem Strang ziehen, bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. „ Die Zusammenarbeit ist wirtschaftlicher und wir erhalten auf diese Weise eine einheitliche Datenbasis, mit der Kreis und Kommunen gemeinsam arbeiten und Anwendungen entwickeln können“, zeigt sich IT-Dezernent Harald Vieten zufrieden. Federführend für das Kooperationsprojekt ist das Kataster- und Vermessungsamt des Kreises mit dessen Leiter Michael Fielenbach. In einem Arbeitskreis mit den Kommunen stimmt er nun das Vorgehen und die inhaltliche Arbeit ab. Fielenbach betont, dass durch den Einsatz der einheitlichen Datenbasis in den einzelnen Kommunalverwaltungen kostensparende und effiziente Abstimmungsprozesse ermöglicht werden. Durch virtuelle Ortstermine fallen einzelfallorientierte Begehungen und aufwendige Informationssuchen weg.

Für den Aufbau des Digitalen Zwillings finden zunächst drei Befahrungen im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Hierbei generieren Spezialfahrzeuge mit installierten Kameras hochauflösende georeferenzierte 360 Grad-Panoramabilder auf Straßenebene sowie 3D-Punktwolken aus Laserscandaten. Die Daten ermöglichen eine lagegetreue Abbildung im Raum, so dass Koordinaten und Maße mit hoher Genauigkeit hieraus ermittelt werden können. Dem Datenschutz entsprechend werden automatisiert alle KFZ-Kennzeichen und Gesichter unkenntlich gemacht.

Die gewonnen Daten werden kombiniert mit den bereits vorhandenen Geoinformationen aus Orthofotos und Schrägluftbildern sowie Geofachinformationen und bilden damit eine vollumfängliche Geodatenbasis. Die Idee des Digitalen Zwillings stammt aus der Industrie 4.0 und dem Konzept der Internet der Dinge. Die Geo-Datenbank soll die Visualisierung von Planungsvorhaben und Simulationsmodellen in den Bereichen Mobilität, Verkehr, Bau, Klima, Umwelt und Wirtschaft ermöglichen und zugleich als Basis für Smart-City-Anwendungen und für neue Geschäftsmodelle dienen.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss

 

IT-Dezernent Harald Vieten, Amtsleiter Michael Fielenbach und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke brachten den Förderantrag für den kreisweiten Digitalen Zwilling auf den Weg. | Foto: W. Walter/ Rhein-Kreis Neuss

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