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Wenn der Tiger aus dem Käfig kommt

Kreis Viersen/Nettetal – Täglich gehen Unternehmer Risiken ein. Doch welche sind vermeidbar? Wie lassen sie sich mindern oder sogar versichern? Beim jüngsten Treffen des Forum Mittelstand Niederrhein referierte Michael Buchmann, Vertriebsdirektor Gewerbekunden der Sparkasse Krefeld, zum Thema „Unternehmerische Risiken richtig managen“. Tenor: Für den passenden Umgang mit Risiken müssen sich Unternehmer ernsthaft, ehrlich und anhaltend mit dem Thema auseinandersetzen. Rund 50 Unternehmer und Berater lauschten Buchmanns Ausführungen im Rathaus Nettetal. Organisiert wird die Veranstaltungsreihe vom Technologie und Gründerzentrum Niederrhein und der Interessenvereinigung Mittelständische Wirtschaft IMW e. V.

„Stellen Sie sich vor, Sie beobachten einen Tiger in einem Gehege“, sagte Buchmann den Anwesenden, um den Dreiklang aus Gefahr, Risiko und Wagnis zu verdeutlichen. Von dem Tiger gehe zwar eine potentielle Gefahr aus, das Risiko, das man beim Beobachten eingehe, sei jedoch überschaubar. Das könne sich fatal ändern, sobald sich die Gehegetür öffne und der Tiger hinauskäme. Und das Wagnis? „Stellen Sie sich weiter vor, Sie hätten sich nun zum Ziel gesetzt, dem Tiger das Fell zu kraulen“, so Buchmann mit einem Lächeln.

Für Unternehmer sei es wichtig, Risiken zu analysieren. Ist es sinnvoll, notwendig oder sogar existenziell bestimmte Maßnahmen zu ergreifen? Buchmann erläuterte die Grundpfeiler des Risikomanagements: die Analyse, Steuerung und Überwachung möglicher Risiken. Risikofaktoren seien dabei von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Innerbetriebliche Risiken, verpasste Markttrends, fehlende Liquidität bei Kunden, Kriminalität und sich ändernde rechtliche Rahmen seinen nur wenige Beispiele.

„Wichtig ist gerade für kleine Unternehmen“, sagte Rainer Bongarth, Wirtschaftsprüfer bei der RSM Verhülsdonk GmbH, während der Podiumsdiskussion, „dass sie sich mit bestandsgefährdenden Risiken auseinandersetzen.“ Zudem müsse es klare Zuständigkeiten geben, welche Mitarbeiter, welche Bereiche überwachen und wann Alarm geschlagen werde. „Besonders hier braucht es eine klare Struktur“, ergänzte Christoph Dicks, Geschäftsführer der Firma Peter Dammer GmbH und Co. KG.

Für den Start ins eigene Risikomanagement empfahlen die Experten, einen so genannten Notfallordner anzulegen. In ihm sollen bei Ausfall wichtiger Mitarbeiter oder des Unternehmers selbst Vertretungsregelung und weitere Vorkehrungen zusammengefasst werden. Eine weitere Empfehlung: Sich frühzeitig um Risiken zu kümmern.

Quelle: WFG Kreis Viersen

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