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Erfolg mit Halal-Tiefkühlkost

2013 feiert Mekkafood sein 20-jähriges Bestehen. Zum Geburtstag gibt es eine neue Kälte-Wärme-Station, die mit Biogas betrieben wird. Der Energiebedarf des Unternehmens ist durch das Frittieren und Schockgefrieren enorm groß. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, werden außerdem am Standort in Nettetal-Kaldenkirchen zwei weitere Hallen angebaut. Der Gründer und heutige Inhaber von Mekkafood ist Wouter P. van Euwijk, ein Selfmademan aus Venlo. Der 68-Jährige ist seit 50 Jahren im Lebensmittelhandel – und voller Tatendrang: „Ich habe keine Lust aufzuhören“. Angefangen hat er mit 18 Jahren auf dem Wochenmarkt in Venlo, wo er lautstark und mit einem Zylinder auf dem Kopf Bananen unter die Leute brachte. Später betrieb er mit „Ludwig aus Venlo“ einen großen Supermarkt in der Stadt. Als er den dann verkaufte, hatte van Euwijk Geld – und noch mehr Zeit. So startete er sein größtes Projekt: Die Produktion von Fleisch- und Backwaren, die halal, also nach den Regeln des Koran hergestellt sind, diese frisch einzufrieren und tiefgekühlt in die Geschäfte auszuliefern. Das war völlig neu und einzigartig. Die Idee war dem Niederländer gekommen, weil immer mehr muslimische Kunden in seinem Supermarkt nachfragten, ob das Essen auch halal sei.

Halal – was heißt das? So wie die Juden Regeln für koscheres Essen aufgestellt haben, verlangt der Koran nach einem Essen, das halal ist. Halal heißt im Arabischen einfach „erlaubt“. Nicht erlaubt sind Schweinefleisch, Blut und Alkohol. Außerdem darf nur Fleisch von Tieren gegessen werden, die nicht bereits verendet sind. Wegen des Blutverbotes müssen die Tiere völlig ausbluten. Das traditionelle Schächten, also das Durchschneiden der Kehle der Tiere, ist in Deutschland grundsätzlich nicht erlaubt, die Tiere sollen vorher betäubt werden. Mekkafood bezieht das Fleisch ausschließlich bei Schlachthöfen vor Ort, die halal schlachten. An der Produktionsstätte in Kaldenkirchen hängen mehrere Urkunden von Prüfinstituten, die das für die verschiedenen Länder bestätigen. Das Hühnerfleisch kommt aus den Niederlanden und Belgien, das Rindfleisch aus Deutschland und das Lammfleisch aus Frankreich. Mekkafood legt Wert darauf, das Fleisch innerhalb von 24 Stunden nach der Schlachtung zu verarbeiten, und verwendet kein Fleisch, das drei, vier Tage alt ist. Da Mekkafood ausschließlich halal-Fleisch verarbeitet, kommt es auch nirgendwo mit Schweinefleisch in Berührung.

Als van Eeuwijk vor 20 Jahren mit Mekkafood anfing, klapperte er erstmal jede Menge der „Türkenläden“ und die kleinen Geschäfte der „Araber an der Ecke“ ab, die viele der aufgegebenen Tante-Emma-Läden übernommen hatten. Doch in diesen kleinen Märkten gab es vielfach noch keine Tiefkühltruhen. Also hat Mekkafood in diese Läden eine Tiefkühltruhe gestellt – und ein treuer Kunde war gewonnen. Insgesamt 9000 Tiefkühltruhen wurden so verteilt. Am Anfang gab es sprachliche Probleme. Türken verstehen kein Arabisch und umgekehrt. Mekkafood hat deshalb selbstverständlich Muttersprachler zu den Händlern geschickt, um sie so von den Produkten zu überzeugen.

Viele deutsche Tierschützer haben Probleme mit dem Schächten. Van Eeuwijk findet die andere moderne Methode, mit der den betäubten und aufgehängten Hühnern maschinell der Kopf abgetrennt wird, auch nicht „humaner“. Jedes Huhn mit der Hand zu schächten, dabei einen Dank an Allah auszusprechen, sei zwar altmodisch, aber vielleicht für das Tier sogar besser. Jede Woche kommen verschiedene Halal-Prüfer, die sich für ihre Kunden überzeugen wollen, dass die Produktion den Anforderungen entspricht. „Mekkafood ist ein Haus der offenen Tür, jeder kann sehen, wie wir hier produzieren.“

Begonnen hat Mekkafood in Venlo. Dort gibt es auch heute noch einen weiteren Betrieb, der allein auf Backwaren eingestellt ist. Für die Zubereitung von Fleisch ist Mekkafood dann über die Grenze gekommen und hat auf der grünen Wiese eine hochmoderne Produktionsstätte gebaut. In Venlo in der Nähe zu Wohnbebauung war das Zubereiten von Fleisch nicht so gut möglich. Beide Firmenbetriebe sind nur wenige Kilometer voneinander entfernt, und Wouter van Eeuwijk pendelt täglich hin und her. In Venlo hatte er damals kein geeignetes Grundstück gefunden, die meisten freien Flächen waren an Projektentwickler vergeben. Van Eeuwijk wollte aber mit eigenem Geld ein eigenes Projekt aufziehen, und nicht eine fertige Halle mieten. In Nettetal-Kaldenkirchen fand er direkt an der A 61 ein 30.000 Quadratmeter-Grundstück in einem Gewerbegebiet, das für seine Zwecke ideal war.

Für Mekkafood arbeiten heute 150 Angestellte, rund 90 davon in Kaldenkirchen. In der Woche werden dort 300 bis 350 Tonnen Fleisch verarbeitet und als 30 verschiedene Tiefkühlkostprodukte ausgeliefert, von Adana Kebab über Rindfleischburger bis zur türkischen Pizza. Nicht nur die kleinen Läden sind heute Kunden bei Mekkafood, sondern auch große Handelsketten wie REWE, Edeka und Real. Täglich werden 1000 Geschäfte beliefert, nicht nur bundesweit über verschiedene regionale Depots, sondern auch in den Niederlanden und Belgien. Aber nicht nur Muslime essen halal, rund ein Drittel seiner Produkte wird von Nicht-Muslimen gekauft, schätzt van Eeuwijk. Und er ist überzeugt von seinen Produkten. Die Angebotspalette biete alltägliche Kost mit Fleisch, die man sich vom Preis her jeden Tag leisten könne. Beim Metzger erhalte man diese Ware nicht fürs gleiche Geld, ist er sich sicher. Die Esskultur verändert sich, dem müsse man Rechnung tragen. In Deutschland habe der Döner bereits die Bratwurst als Imbiss in der Beliebtheit überholt. Mekkafood bietet Snacks auch für zu Hause. Stolz ist van Eeuwijk auf eine eigene  neue Entwicklung: In der Bäckerei wurden Brötchen „ertüftelt“, die für die Mikrowelle geeignet sind und danach nicht hart und pappig schmecken.


Mekkafood GmbH & Co. KG
Herrenpfad-Süd 46
41334 Nettetal-Kaldenkirchen

Telefon: +49(0) 2157.89 61 00
E-Mail: info@mekkafood.com
www.mekkafood.com

Stand: Januar 2013