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Kurze Wege zum Wissen

Hier irrt Hanns-Dieter Hüsch. Der niederrheinische Kabarettist hat einmal behauptet, seine Landsleute wüssten nichts, könnten aber alles erklären. Die Niederrheiner wissen schon etwas, aber damit sie auch immer ganz vorn mitreden können, arbeiten sie gern mit denen zusammen, die Wissen produzieren: mit den Forschern an der RWTH Aachen, an den Universitäten Köln, Düsseldorf oder Duisburg-Essen, im Forschungszentrum Jülich oder auch mit den niederländischen Universitäten in Maastricht, Eindhoven, Nijmegen oder Wageningen. Für die Unternehmer am Niederrhein sind die Wege kurz, um exzellente Forschung in Auftrag zu geben oder zu nutzen. Dass sie dies häufig und erfolgreich tun, zeigen ihre weltweit nachgefragten Produkte.

Doch so „ganz ohne“ sind die Niederrheiner zwischen Rhein und Maas nun auch nicht. Sie haben seit 50 Jahren die Hochschule Niederrhein, die mit 14.200 Studierenden zu den größten und leistungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland zählt. Mit einer zukunftsfähigen akademischen Ausbildung und einer problem- und transferorientierten Forschung sorgt sie dafür, dass die rund 1.900 Absolventinnen und Absolventen im Jahr auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Sie ist mit Standorten in Krefeld und Mönchengladbach, elf Forschungsinstituten und 15 Kompetenzzentren auch wichtiger Ansprechpartner für Unternehmen aus der Region, wenn es um das Thema Forschung und Transfer geht.

Die 90 Bachelor- und Masterstudiengänge an zehn Fachbereichen decken ein breites Fächerspektrum ab und sind auf den Bedarf der Region zugeschnitten. Am Campus Krefeld Süd sind die Fachbereiche Elektrotechnik und Informatik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Gesundheitswesen angesiedelt. Am Campus Krefeld West sind die Fachbereiche Chemie und Design zu Hause. Und in Mönchengladbach haben neben dem größten Fachbereich der Hochschule, Wirtschaftswissenschaften, die Fachbereiche Oecotrophologie, Sozialwesen sowie Textil- und Bekleidungstechnik ihren Sitz. Vor allem im Bereich Textil und Bekleidungstechnik besitzt sie einen internationalen Ruf.

Innovative und internationale Studiengänge tragen zur überregionalen Bekanntheit bei. Jüngstes Kind ist der Studiengang Cyber Security Management am Campus Mönchengladbach, der als Teil des Cyber Campus NRW den Studierenden ein modernes, wachsendes Arbeitsfeld eröffnet. Auch das duale Studium, das eine Berufsausbildung in einem Unternehmen mit einem Bachelorabschluss verbindet, gehört seit vielen Jahren zum Steckenpferd der Hochschule Niederrhein.

Mit dem Hauptstandort Kleve und der Nebenstelle Kamp-Lintfort nimmt die Hochschule Rhein-Waal zum Wintersemester 2009 ihren Betrieb auf. Sie bietet an beiden Standorten mit ihren Fachbereichen Technologie und Bionik, Life Sciences, Gesellschaft und Ökonomie und Kommunikation und Umwelt jeweils das vollständige Angebot einer Hochschule. Die neuen Studienplätze wurden hauptsächlich in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) geschaffen und werden als duale Studiengänge angeboten, bei denen Studium und Berufsausbildung miteinander kombiniert sind. Zum Start gab es zwei Einstiegsfächer in englischer Sprache: „Bio Science and Health“ und „International Business and Social Sciences“".

Die Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM) ist am Niederrhein in Neuss vertreten. Sie bietet Berufstätigen und Auszubildenden ein berufsbegleitendes Studium in Abend und Wochenendvorlesungen, das zu sechs Bachelor- oder sieben Masterabschlüssen führt. Die 1991 von Wirtschaftsverbänden gegründete Hochschule ist vom Land Nordrhein-Westfalen anerkannt und vom Wissenschaftsrat akkreditiert.

Der Niederrhein verfügt über ein dichtes Netz von Berufskollegs für die schulische Ausbildung junger Leute. Die berufliche Weiterbildung leisten vor allem die Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern. Die Landwirtschaft verfügt in Kleve über eine Meisterschule und in Kempen über ein Deula-Bildungszentrum; im Gartenbauzentrum Straelen wird die Weiterbildung mit intensiven Versuchsanordnungen in Gewächshäusern verbunden (aktuell: Düngemitteleinsatz, Energieeinsparung). Weiterbildung für die Führungsetagen der Wirtschaft bietet die WestLb-Akademie Schloss Krickenbeck in Nettetal.

Wie war das noch mal mit Hüsch? Sicher von ihm nicht ernst gemeint.

LINKS

Hochschule Niederrhein

Hochschule Rhein-Waal

Fachhochschule für Ökonomie und Management

Deutsches Textilforschungszentrum Nord-West e.V.

Wfk Forschungsinstitut für Reinigungstechnologie e.V.

DEULA Rheinland GmbH Bildungszentrum

Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

IHK Mittlerer Niederrhein

IHK Niederrhein

WestLB Akademie Schloss Krickenbeck