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Die Kunst der Mikrofone

"Mit das Beste, was mir seit Jahren begegnet ist." Dieses Kompliment stammt von keinem Geringeren als Peter Gabriel, der inzwischen ein knappes Dutzend Brauner Mikrofone besitzt. Er wurde durch seinen Gitarristen Richard Evans auf Brauner Microphones aufmerksam. Man probierte sie für die Aufnahmen der Filmmusik zu einem Imax-Film von National Geographic in Budapest aus. Gabriel ist begeistert: "Dirk Brauner ist nicht nur ein großartiger Mikrofonentwickler, sondern auch jemand, der weiß, wie Musik funktioniert und wie sie wirkt."

Janet Jackson, Eric Clapton, Marius Müller-Westernhagen, Paul Young – wenn Dirk Brauner seine Firmengeschichte erzählt, fallen viele prominente Namen. Wenn man aber sehen will, wo diese kleinen Wunderwerke der Technik entstehen, muss man ins ländlich-niederrheinische Rees. Dort im Gewerbegebiet von Rees, in eher unscheinbaren Räumen werden die Mikrofone entwickelt, gebaut und in alle Welt verschickt. Dass Dirk Brauner an den Niederrhein kam, war eher Zufall. Brauner lebte in seiner Heimatstadt Oberhausen, hatte in Mülheim ein Tonstudio. Eine Freundin, die in Hamminkeln-Marienthal arbeitete, vermittelte ihm im Ortsteil Brünen eine Scheune für seine erste Werkstatt. Am rechtsrheinischen Niederrhein fühlte er sich wohl. "Ich bin gerne auf dem Land." Als künstlerisch-kreativer Mensch braucht er einen freien Kopf. In einer Stadt könnte er vor lauter Ablenkungen so nicht arbeiten. Seine Kunden trifft er auf Messen, neue Freunde hat er aber auch vor Ort gefunden, etwa beim Haldern Festival, das er heute als Sponsor unterstützt.

1995 gegründet, gibt es Brauner Microphones jetzt über 15 Jahre. "Unser Ziel ist es, eine Klangreproduktion zu erhalten, die dem natürlichen Höreindruck so nah wie möglich kommt. Das Wichtigste für uns ist das Hören. Dann erst kommt das Messen, um auch auf der Seite der technischen Daten die Grenze des physikalisch Machbaren zu erreichen. Wir nennen es die Kunst des Mikrofons." Man versteht, warum gerade Musiker von diesen Mikrofonen so begeistert sind. Bei Brauner kommt vieles zusammen: Er ist Musiker wie Techniker, Erfinder wie Handwerker.

Schon als Kind in Oberhausen bastelte er mit Elektronikbaukästen. Mit "Radio basteln für Jungen" baute er eine Feuerwehrsirene nach und erzeugte Roboterstimmen. Gleichzeitig entdeckte er die Welt der Musik für sich. Mit 12, 14 Jahren brachte er sich das Gitarrenspielen selbst bei, später versuchte er sich auch an Klavier und Schlagzeug. Dann spielte er in einigen Bands mit, aus Spaß an der Musik. Peter Gabriel und die Musik von "Genesis" begleiteten Brauner durch seine Jugend. Damals ahnte er nicht, dass Gabriel einmal sein Kunde sein würde.

An die Initialzündung, sich mit Mikrofonen zu beschäftigen, kann sich Brauner gut erinnern. Mit 18 Jahren besuchte er mit einer Band zum ersten Mal ein professionelles Studio, die Interface Recording Studios in Köln. Seitdem war er auf der Suche nach dem perfekten Klang. Für fünf Mark, einen "Eiermann", kaufte ein cleverer Händler in Köln damals ausrangierte Tontechnik des WDR, die er dann selbst wiederum teuer in die USA verkaufte. Diesem Schlitzohr wollte Brauner sein Geld nicht in die Hand drücken. In Mülheim arbeitete er dann in der Filmproduktion des Experimentalfilmers Werner Nekes, der auch mit Helge Schneider seinen ersten Spielfilm "Johnny Flash" drehte. Dort lernte Brauner einen Tonmeister aus Hamburg kennen, der ihm eine Garage voll mit altem "Röhrenkrempel" schenkte. Er besorgte sich Unterlagen über die Schaltungen und baute sein erstes funktionierendes eigenes Mikrofon. "Ich wollte wissen, wo der Hammer hängt." Brauner begann, sein Fachabitur Elektrotechnik zu machen, doch er musste auch seinem Vater, einem selbstständigen Fliesenleger, helfen. So blieb es beim Learning by doing. Auch wenn die Röhrentechnik gegenüber den Transistoren eher "Schnee von gestern" war, verband er die alte Technik mit modernem Klang. Röhrenmikrofone sind für ihn das "Salz in der Suppe", wenn es darum geht, einen möglichst natürlichen Klang zu erzeugen. "Wir haben das Ziel, die besten Mikrofone zu bauen, die für uns realisierbar sind." In Rees entstehen heute Röhrenmikrofone, die mit einem Eigenrauschen von weniger als 11 dB A bei gleichzeitig höchster Empfindlichkeit und Dynamik an der Grenze des technisch Machbaren liegen. Vom alten, vorrangig technisch orientierten Verständnis hat man sich gelöst. Perfektionismus ist die eine Seite, doch das eigentliche Geheimnis liegt in der Wahrnehmung. In den Produkten aus Rees vereinen sich höchste technische und künstlerische Ideale. Brauners Mikrofonmanufaktur, in dem ein kleines hochkarätiges Team von Mitarbeitern am gleichen Strang zieht, zählt heute zu einem der international führenden Unternehmen seiner Branche.

 

Brauner Microphones
Rudolf-Diesel-Straße 11
46459 Rees

Telefon: +49(0) 2851.588 98 68
www.brauner-microphones.de

Stand: Februar 2011