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'Kommunalpolitisches Praktikum' soll Interesse an Kommunalpolitik fördern

Willich. Kommunalpolitik ist vieles – aber ganz sicher nicht sexy. Und „cool“ aus Sicht der Jugendlichen schon mal gar nicht. Was schade ist, denn -  Schulgebäude, Jugendeinrichtungen, Radwege, ÖPNV, Parks und Grünflächen, Schwimmbäder und Sportplätze – nur einige Beispiele für „kommunalpolitische Angelegenheiten“, das Spielfeld der Stadt und der Stadtpolitik. Und letztlich auch Dinge, die Jugendliche sehr wohl etwas angehen. Was ist wichtig für Willich? Was nicht? Wie soll unsere Stadt weiterentwickelt werden? Geld in den ÖPNV stecken - oder in bessere Straßen? Mehr Gewerbe - oder Grünflächen? Die Schlossfestspiele fördern -  oder doch eher den Sportplatz erweitern und Übungsräume für Bands einrichten?
Es geht konkret um Lebensqualität vor Ort. Und genau darum ist es wichtig, dass sich gerade junge Menschen einbringen, den Mund aufmachen, eben als InteressenvertreterInnen ihrer Generation, der die Zukunft gehört.
Mit dem „Kommunalpolitischen Praktikum“ der Stadt, angeregt aus dem politischen Raum, soll das Interesse an der Kommunalpolitik, aber vor allem an ganz konkrete Einflussmöglichkeiten geweckt werden, Verwaltung, Abläufe und die politische Arbeit vor Ort kennenzulernen. „Einblick in die Politik vor Ort und die Chance, die Zukunft der Stadt aktiv mitzugestalten“, so Sandra Thull vom Geschäftsbereich Personal und Organisation, die das Projekt seitens der Stadt begleitet. Sie hat unter anderem in den Schulen – das Ganze richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9 -  schon dafür geworben, und ab sofort wird auch mit Flyern und Plakaten und natürlich über die Social-Media-Kanäle der Stadt für das Projekt getrommelt.

Konkret läuft das „Praktikum“ in verschiedenen Modulen ab. In aller Kürze: Ein „Speed-Debating“ (am 30. Oktober, im Gründerzentrum im Stahlwerk Becker) mit Vertretern aller Fraktionen im Stadtrat soll Jugendliche mit Kommunalpolitikern ins Gespräch bringen. Fragen stellen, nachhaken, ins Thema reinkommen. Vierzehn Tage später startet dann das eigentliche Praktikum (13. November, Schloss): Einführung in Grundzüge der Kommunalpolitik. Was bietet Verwaltung, was machen kommunale Politiker eigentlich? Welche Rolle spielt der Bürger? Die Grundlagen der Kommunalpolitik erarbeiten sich die Jugendlichen in Kleingruppen, die jeweils von einer Person aus der Kommunalpolitik begleitet, moderiert werden, und die Ergebnisse werden anschließend im Plenum vorgestellt.

„Politik live und in Farbe“ ist Modul zwei (18. November, Schloss) überschrieben: Die Teilnehmenden erleben die Arbeit in den Fraktionen und in einer Ausschusssitzung, schließen sich einer von ihnen ausgesuchten Fraktion an und werden von Politiker*innen als "Mentoren" beim Besuch einer Fraktionssitzung und einer für sie relevanten Ausschusssitzung (wie beispielsweise dem Jugendhilfeausschuss) begleitet.
 
Im dritten Modul („Politik: spielend einfach!?“, 30. November, wieder im Schloss) wird dann Politik „ausprobiert“: In einem Planspiel beschäftigen sich die Jugendlichen mit einem möglichst aktuellen jugendpolitischen Thema in der Stadt, übernehmen die Rolle des Stadtrats. Sie erleben konkret die Rolle der politisch Handelnden und erfahren, wie politische Entscheidungen zustande kommen und wie sie ihre Ziele durchsetzen oder eben Kompromisse aushandeln können. Und am Ende steht dann bestenfalls ein gemeinsam getroffener Beschluss innerhalb der simulierten Ratssitzung.
Im Anschluss an die „Ratssitzung" werden dann gemeinsam mit allen Beteiligten die während des Praktikums gesammelten Eindrücke und Erfahrungen ausgewertet, und es gibt für alle, die regelmäßig dabei waren, ein Zertifikat. Das Planspiel ist dabei mit rund 6 Stunden der zeitlich dickste „Brocken“ – aber in der Mittagspause gibt’s Pizza, so Sandra Thull, die darauf hinweist, dass maximal 50 Jugendliche teilnehmen können – und verspricht, dass das „Ganze spannend ist, Spaß macht, den Jugendlichen weiterbringt – und sich samt Zertifikat auch super in jedem Lebenslauf macht.“

Anmeldung und weitere Infos also ab sofort bei Sandra Thull (Stadt Willich, Personal und Organisation, montags bis freitags 8 bis 13 Uhr,  0 21 54 - 949-156, E-Mail sandra.thull@stadt-willich.de )


Quelle: Stadt Willich

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