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Mönchengladbach auf dem Weg zur „Smart City“

Mönchengladbach. Der Finanzausschuss und der Hauptausschuss haben dem Rat der Stadt empfohlen, sich am "Modellprojekt Smart Cities" des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat zu beteiligen. Sollte der Rat zustimmen, wird die Stadt am Förderwettbewerb teilnehmen. Für die Zeit zwischen 2019 und 2026 sind für die Vitusstadt als Kommune mit Haushaltsnotlage laut erster Schätzung Fördermittel für Stadtentwicklung und Digitalisierung in Höhe von 16,6 Millionen Euro möglich. Der Eigenanteil würde zehn Prozent betragen (rund 1,6 Millionen Euro), könnte sich aber durch Beteiligung von kommunalen, regionalen Unternehmen oder Stiftungen um weitere 50 Prozent verringern.

Das befristete Förderprojekt des Bundes soll Kommunen bei der Gestaltung des digitalen Wandels unterstützen. Das Modellprojekt hat zwei Phasen: In der ersten Phase (Laufzeit von maximal 24 Monaten) wird die Entwicklung einer integrierten Smart City-Strategie unterstützt. In der zweiten Phase wird die Umsetzung der Maßnahmen gefördert, die in Phase eins definiert wurden (maximal fünf Jahre). "Wenn wir uns in diesem Förderwettbewerb durchsetzen, könnten wir die digitale Transformation in Stadt und Verwaltung beschleunigen. Wir wären damit auf der Überholspur", sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Martin Platzer, der seit Anfang des Jahres im Rathaus die neu geschaffene Stabsstelle für digitale Transformation ausfüllt und die Bewerbungsunterlagen vorbereitet hat, spricht ebenfalls von einer Chance: "Der digitale Wandel vollzieht sich auch in Mönchengladbach spürbar. Er ist unumkehrbar und wirkt sich auf das alltägliche Arbeiten und Leben in unserer Stadt aus. Eine solche Förderung würde uns helfen, diesen Wandel proaktiv zu gestalten." Grundvoraussetzung hierfür sei der souveräne Umgang mit Daten und eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Bürgern, Forschung und städtischen Gesellschaften. Die Bandbreite von möglichen Themen sei groß und reiche von "smarter Mobilität" und "smartem Energiemanagement" bis hin zu "Open-Data". "Wichtig dabei ist, dass wir Maßnahmen nicht initiieren, weil sie technisch möglich sind. Wir müssen genau hinschauen, wo Digitalisierung den Menschen dient und in der Stadtentwicklung helfen kann."

Ein "Big-Data"-Trend kommt ebenfalls in Betracht: "Predictive Analytics". Hier geht es darum, auf Basis von umfangreichen Datenmodellen präzise Voraussagen treffen zu können. Das kann bei der Entscheidungsfindung helfen. "Im Bereich der Quartiersentwicklung könnte man schneller und genauer analysieren, wie sich Stadteile entwickeln. Damit ist man näher an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger dran", so Platzer. Das Modellprojekt lebt von der Bürgerbeteiligung. Bei "Smart Cities" soll die Öffentlichkeit die Chance erhalten, sich mit Ideen am Strategieprozess in Phase eins zu beteiligen.

Eingebettet ist das Projekt in die Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt. "Dieses Modellprojekt bietet die einmalige Chance, den öffentlichen Raum im Rahmen neuer digitaler Möglichkeiten ganz neu zu denken, die Lebensqualität für alle zu steigern und planerische Entscheidungen zu erleichtern. Smart Cities schafft eine Informations- und Wissensgrundlage für Stadtentwicklung", so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.

Als strategische Partner beteiligen sich die Hochschule Niederrhein, WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH, Sozial-Holding GmbH, mags AöR und nextMG e.V. Darüber hinaus beteiligt sich die NEW AG bei der Strategieentwicklung und der Umsetzung von Maßnahmen. Die NEW wird dabei 50 Prozent des kommunalen Eigenanteils übernehmen.

Quelle: Stadt Mönchengladbach

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