Territoriales Strategiekonzept für den Standort Niederrhein zur Attraktivitätssteigerung von Kultur, Naturerbe und nachhaltigem Tourismus
Hintergrund
Der Tourismus stellt einen bedeutenden Wirtschafts- und Standortfaktor dar und leistet einen wichtigen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen. Sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten, die bezogen auf die Wirtschaftsstruktur Nordrhein-Westfalens häufig ineinandergreifen, ist die industrielle Vergangenheit des Landes deutlich spürbar. Der sektorale Strukturwandel schlägt sich verlustreich in den ökonomischen Kennziffern nieder.
Hinzu kommt, dass die Tourismuswirtschaft sowie die Nachbarbranchen durch die Beschränkungen in Folge der Corona-Pandemie in besonderer Weise betroffen sind. Landesweit wird daher das Ziel verfolgt, Maßnahmen zu ergreifen und touristische Potentiale auszubauen und weiter zu entwickeln.
Aufgabenstellung, Zielsetzung und Raumkulisse
Mit einem integrativen Ansatz zielt das Land NRW darauf ab, die Herausforderungen und Disparitäten von geographisch abgrenzbaren touristischen Entwicklungsräumen darzustellen und Handlungsfelder für eine positive Entwicklung dieser Regionen aufzuzeigen.
Sogenannte „Territoriale Strategiekonzepte“ (TSK) bieten die Möglichkeit einer qualitativ verbesserten und lebenswerteren Entwicklungspolitik für eine Region, denn sie beinhalten insbesondere wirtschaftliche, kulturelle, soziale und ökologische Belange. Sie beschreiben das geografische Gebiet; sie analysieren den Entwicklungsbedarf und das Potenzial des Gebietes und formulieren Ziele. Dabei verfolgen sie einen integrierten Ansatz und beziehen vorhandene Strategien mit ein. Die Erstellung von Territorialen Strategiekonzepten wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Zielbereich Investitionen in Wachstum und Beschäftigung (EFRE) in der Förderperiode 2014 bis 2020 in NRW gefördert.
Die TSK dienen dazu, einen regionsinternen Willensbildungsprozess zur Ausrichtung der Region als Tourismusstandort zu unterstützen und insbesondere für die Themenfelder Kultur, Naturerbe und Tourismus die spätere Entwicklung von Projekten zu initiieren. Dabei muss das Thema Nachhaltigkeit mit einem Schwerpunkt berücksichtigt sein.
Bei der Ausarbeitung der territorialen Strategiekonzepte ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der lokalen und regionalen Akteure verpflichtend als Basis für Beteiligungsprozesse.
Das Interagieren der Akteure soll die Effektivität und Qualität hinsichtlich der themenbezogenen Handlungsfelder steigern und den Willensbildungsprozess in der Region schärfen. Die Vorstellung von Stärken, Schwächen und Perspektiven dient der Entwicklung des Teilraumes und muss daher Bestandteil einer jeden Strategie sein.
Unter Berücksichtigung der vorgenannten Ausführungen und der Einbeziehung eines geeigneten Instrumentenportfolios wird nun ein Territoriales Strategiekonzept für den Standort Niederrhein erstellt. Die Raumkulisse des Standort Niederrhein umfasst folgende Gebietskörperschaften (von Nord nach Süd): Kreis Kleve, Kreis Wesel, Kreis Viersen, Stadt Krefeld, Rhein-Kreis Neuss, Stadt Mönchengladbach und Kreis Heinsberg.